Wir müssen einsehen, dass Ende Mai als Termin für die Abfahrt nicht möglich sein wird. Aktuell sind alle länder mehr oder weniger zu, die Impfkampagne läuft immer noch langsam aber der Impfpass wird die künftige Eintrittskarte für sinnvolles Reisen sein. Ständiges Testen mit Quarantäne erscheint uns nicht interessant.
Aber wir wollen dieses Jahr losfahren.
Wir hoffen, dass wir im Mai das erstem Mal geimpft werden, Ende Juni hat Dänemark angekündigr Touristen wieder leichter ins Land zu lassen, die Touristen für den Sommer möchte man wohl doch auch begrüßen.
Das wird ann auch der Zeitpunkt für uns sein, die Segel zu setzen. Eventuell nur ein Stück abhängig vom 2. Impftermin, für den wir wieder nach Hause reisen müssen. Und dann weiter.
Bis zum geplanten Start Ende Mai sind es noch 100 Tage, vielleicht. Noch ist die Situation nicht ganz klar. Zunehmend verlangen die Länder eine Corona Impfung für die Einreise, dieser Trend wird sich wohl fortsetzen. Aber die Impfkampagne läuft bislang nur sehr schleppend an. 3,5% wurden in den ersten 2 Monaten geimpft. Auch wenn wir durch das Alter zu einer priorisierten Gruppe gehören – ob wird bis Mai eine (bzw 2) Impfung bekommen werden scheint eher unwahrscheinlich.
So entwickeln wir schon Plan B – später losfahren und einige Stationen etwas abkürzen. Mit Plan C – Ziele streichen kann man noch ein paar Tage gewinnen. Aber irgendwann schließt sich das Fenster weil das Wetter auf der Biskaya und rund Cap Finistere dann schlechter wird. Abwarten. Leider.
Das Boot ist auch noch nicht fertig. Zwar ist der Frost jetzt hoffentlich durch aber da alle Hotels etc geschlossen sind und unser Boot in einer abgeschlossenen Halle steht sind Arbeiten derzeit nicht möglich. Nur für 1 Tag hinfahren ist unergiebig. Wr hoffen auf die Zeit um und nach Ostern.
Endlich ist das schwierige Jahr 2020 vorbei. Die Hoffnung liegt jetzt auf 2021 und dem Fortschreiten der Impfkampagne.
Wir bereiten uns auf unseren Start vor, weniger als 5 Monate. Die Vorfreude steigt jetzt deutlich an. Auch wenn noch einiges zu erledigen ist, wollen wir dann auch losfahren. Alles wird sowieso nie fertig.
Zunächst soll es nach Oslo, Stavanger und dann durch den Caledonian Kanal gehen. Es macht Spaß die Route grob zu planen, Reiseführer zu lesen und sich im Reeds und anderen Publikationen auf die Revierbegebenheiten vorzubereiten. Natürlich muss auch am Schiff noch gearbeitet werden, Lockdown begründet muss das aber noch warten. Aber Rettungsinseln, neuer Anker, neue Funke können demnächste beschafft werden. Da die Boot in Düsseldorf nicht stattfindet mittels Internetrecherche.
Oktober – und schon ist die Saison wieder zu Ende. Am Wochenende haben wir das Boot klar für die Halle gemacht. Es war kalt und hat mehrfach geregnet – das kann der Oktober eigentlich besser, wir hatten da schon schöne Segeltage. Dieses Jahrt war eben dann das Wetter nicht so schön und auch die allgemeine Pandemiesituation haben uns bewogen doch recht zügig die notwendigen Arbeiten zum Einwintern vorzunehmen. Getröstet haben wir uns mit dem Ausblick, dass wir nächstes Jahr dann hoffentlich in wärmeren Gefilden (Portugal, Spanien) sein werden.
Die ToDo Liste ist wieder angewachsen und bietet für den Winter reichlich Stoff sowohl für Arbeiten am als auch mit weiteren Vorbereitungen. Hier haben wir uns zb zu einem 2-tägigen Medizinseminar angemeldet. Wissen, das wir hoffentlich nie brauchen werden aber im Notfall doch sinnvoll ist. Genauso geht es in die Planung zumindest der ersten Monate der Route – Norwegen, Schottland, Irische See, Biscaya, Spanien, Portugal sollen den Rahmen für 2021 bilden. Danach wird es wohl weiter in Mittelmeer gehen.
Im September hatte ich die Gelegenheit noch einmal mit Freunden zu Segeln. Bei meist sportlichen Bedingungen mit Winden um 5-6BFT haben wir Langeland umrundet und über Svendborg und Aero noch die Däniche Südsee gekreuzt. Um diese Zeit sind die Häfen natürlich nicht mehr so voll auch wenn mehr Betrieb war als ich vermutet hatte. Generell aber kein Problem einen Liegplatz zu finden. Rund um die Häfen waren die Geschäfte auf. Zusammen mit dem Wetter gute Vorraussetzungen für eine schönen Törn.
Route: Neustadt-Heiligenhafen-Langö-Nystedt-Svendborg-Aerosköping-Marstal-Burgtiefe-Neustatdt, ca 250sm.
Lediglich am letzten Tag war die Kreuz zurück von Burgtiefe nach Neustadt etwas mühsam. Die anderen Tage waren auch von der Windrichtung sehr gut.
Die Etappen gab ausreichend Zeit auch die jeweilige Umgebung der Häfen kennenzulernen.
Der letzte durch zur Verfügung stehende Urlaubstage begrenzte Törn sollte uns – neben der notwendigen Erholung – auch noch einmal Hinweise auf weitere Modifikationen des Bootes mit Blick auf die geplante Langfahrt geben.
Bedingt durch die Corona-Situation war lange ja nicht klar wohin und unter welchen Umständen die Reise stattfinden könnte. Wir hatten daher auch unsere Erwartungen reduziert auch weil das Wetter die letzten Wochen vor dem Törn sehr instabil war. Richtung Norden sollte es gehen.
Die erste Woche war eher ernüchternd. Bei der Ankunft eröffnete uns der Werftmeister, dass die geplanten Arbeiten nur teilweise durchgeführt wurden und außerdem zusätzlich der Keilriemen quietsche. Gleich am ersten Tag blies der Wind heftig und verzögerte die Abfahrt. Dann ging es nach Heiligenhafen, wo wir aber wieder für 2 Tage einwehten. Dann Weiterfahrt zunächst im Reff, wenig später ausreffen. Dabei riss der Unterliekstrecker, 40qm Segel schlugen plötzlich durch die Gegend. Im Hafen provisorisch gerichtet, den Baum wollten wir nicht öffnen. Beim erneuten Start zeigte plötzlich der Öldruckmesser unrealistische Werte an – also sicherheitshalber wieder in den Hafen um nicht unterwegs eine Werft suchen zu müssen. Ende der ersten Woche und wir trösteten uns damit, dass Probleme immer auftreten werden und wir dadurch ja auch weitere Erfahrungen sammeln. Reparatur eines defekten Kabels war eine Kleinigkeit…..
Dann wieder gestartet und es folgten 2 sehr schöne Wochen mit schönstem Wetter und passenden Winden, die uns über Kühlungsborn und Klintholm nach Kopenhagen brachten wo wir 3 sehr schöne Tage verbrachten. Bedingt durch Wind und Zeit ging es dann auf gleichem Wege wieder zurück. Die 2 Wochen haben dann doch für den holprigen Auftakt entschädigt.
Positiv können wir uns über die Hydrovane Windsteuerung äußern. Sie steuert das Boot bei Am-Wind bis Raumkursen und von wenig bis 7 BFT sehr zuverlässig. Notwendig ist ein möglichst guter Trimm das Bootes und eine sorgfältige Einstellung der Windfahne – dann erhält man eine sehr gute Kursstabilität. Bei Vorwindkursen müssen wir noch etwas am Setup üben. Durch die Unterstützung der Windfahne waren auch längere Etappen wesentlich entspannter als letztes Jahr.
Nachdem wir in den letztne Jahren immer wieder Ärger mit dem schon etwas älteren Autopiloten hatten haben wir jetzt zusätzlich zur Windsteueranlage noch einen Raymarine Evolution Autopiloten installiert. Test steht noch aus.
Aber wie immer wenn man einen Punkt von der Liste runter hat – jetzt zeigt der Windmesser keine Richtung mehr an. Wahrscheinlich das Potentiometer an der Masteinheit. Ob es dafür noch Ersatz gibt? Stowe, der Hersteller, wurde mehrfach verkauft. Zuletzt habe ich aber vor 3 Jahren noch ein neues Mastkabel bekommen.
Die Saison ist ja etwas später gestartet. Insbesondere bei den Arbeiten am Boot soind wir durch die Reisebschränkungen der letzten Wochen etwas im Verzug. Nachdem Nils Holgerson Anfang Mai ins Wasser gekommen war und wir aufriggen wollten, stellten wir einige kleine Probleme insbesondere mit der Rollanlage fest. Die konnten wir jetzt beheben und so konnten wir am Wochenende wenigstens für eine kurze Ausfahrt auf die Lübecker Bucht um die neue Windsteueranlage zu testen.
Sonntag Morgen war dazu eine gute Gelegenheit. Passender Wind und eher ruhiges Wasser versprach gute Bedingungen. Das Ergebnis war zufriedenstellend. Nach etwas Probieren mit verschiedenen Einstellparametern konnte das Boot mit der Hydrovane ein gutes Stück den Kurs halten. Ansprechend. Danach wurde es dann leider sehr schnell böig und wir haben aus weitere Tests verzichtet. Um das Boot wieder stabil auszutrimmen – sehr wichtig! – hätten wir reffen müssen. So viel zeit hatten wir leider nicht. Aber wir waren zufrieden.
Am Ende gab es doch wieder Probleme mit der Rollanlage, die noch zu beheben sind.
Für den Sommer sind die Pläne durch die Corona-Situation nicht klar. Derzeit ist Norwegen und Dänemark noch zu, für Schweden gilt eine Quarantäne bei Rückkehr. Wir schielen nach Lettland. Aber es sind auch noch 5 Wochen Zeit
Noch 400 Tage bis zum geplanten Start in Cuxhaven.
Noch ist die Situation unverändert und unklar. Das Boot liegt in der Halle. Durch die Reiseverbote dürfen wir nicht hin. Die Corona Pandemie schwächt sich zwar ab aber noch sind viele Beschränkungen in Kraft.
Aber es ginbt Hoffnung. Pläne auch für den Wassersport werden diskutiert. Wir hoffen im Sommer wenigstens etwas Segeln zu können und weitere Arbeiten am Boot zu erledigen.
Alle Kurse und Prüfungen sind unbestimmt verschoben – damit ist der SSS eigentlich auch hinfällig.
Als Route kristallisiert sich jetzt mehr das Mittelmeer heraus, hier gibt es auch noch viele Ziele, die wir garnicht kennen. Letztlich wird dies aber auch von den weiteren Entwicklungen abhängen. Wann kann man wieder sicher und wohin reisen? Hier wird noch Geduld und Flexibilität gefordert sein.
Es sind noch 14 Monate bis zum geplanten Start. Eigentlich würden jetzt die Vorbereitungen für die Saison laufen, letzte Woche sollte das Unterwasserschiff gemacht werden. Aktuell ist das natürlich nicht möglich, durch die Beschränkungen zur Bekämpfung der Corona Pandemie ist nicht einmal die Fahrt zum Boot möglich. Ob und wann die Saison starten kann ist heute wohl nicht wirklich vorherzusagen.
Auch wir sind natürlich traurig und unruhig. Alle Anschaffungen – bis auf die bestellte Windsteueranlage- haben wir gestoppt. Es macht ja keinen Sinn eine Rettungsinsel zu bestellen, wenn sie nicht zum Boot kommen kann. Leider ist auch der SSS Kurs gestoppt aber hier kann man ja zu Hause noch lernen.
Wie geht es weiter? Zunächst muss die Pandemie zurückgedrängt werden so dass die Einschränkungen hoffentlich schritttweise aufgehoben werden können. Aber auch dann wird sich zeigen müssen welche Auswirkungen mittel- und langfristiger auf das Segeln zu erwarten sind. Wird es – wie lange – Reisebeschränkungen, Einreiseschränkungen geben? Oder werden die Grenzen wieder voll geöffnet werden? Wann kann das sein? Abwarten!
Einiges werden wir nicht wie geplant in der Vorbereitung umsetzen können – aber ein Boot ist ja nie fertig. Wir hoffen aber auf die Zukunft.
Wir haben beschlossen – die Uhr läuft weiter, die Planungen für unsere Reise gehen weiter.