Denia

Denia

Wieder einmal liegt der Wetterbericht daneben, zwei drittel Gegenanmotoren, aber ich sehe meine ersten fliegenden Fische: erst ein Knistern über dem Wasser, ein leichtes Zischen und eine Art Libelle hebt sich aus dem Wasser, foilt dreissig, vierzig Meter über die Wellenkämme und verschmilzt dann wieder mit den Wellen. Die Wendys aus Peter Pan haben ein reales Vorbild.

Die Stadt ist ein Ferienort, wie er für die Valenzianer und vielleicht auch Alicantaner (?) gut erreichbar ist, 80 km entfernt. Man könnte es als ausgelagerte Resturantmeile betrachten, es gibt schöne Tavernen und edle Restaurants. Auf dem Weg zum Kastell kommen wir unter Kiefern vorbei, Zikaden lassen eine Klanginstallation vermuten, man geht in eine Wolke elektrischen Sirrens hinein.

In dieser Region scheint es zum Bootsvergnügen dazuzugehören, abends aus dem Motorboot in die Disco zu gehen, auch hier ist am Hafen eine Freiluftdisco. Am Nachmittag hatten ein paar Jungs einen Soundcheck gemacht, ich bin immer wieder fasziniert von den Melodiefetzen, die dann angespielt werden, aus allen Gattungen geklaut, grade mal die coolen Riffs oder Signature breaks. Aber sie treten nachher gar nicht auf. In der nächtlichen Hitze kann ich nicht schlafen und lange verteufele ich diese DJ-Apps, mit denen jeder Titel mit einer separaten Humptata- Rhythmuslinie unterlegt wird, damit der Tanzbär ja nicht an einem Rhythmuswechsel scheitert. Selbst Nirvana wird nicht verschont, sind sie denn verrückt geworden, Celesta dazuzumixen??

Nördlich vom Hafen kann man schön schwimmen, mit Schnorchel schwebt man über dem Seegras und weidet die Augen an ihrem Schwingen. Nächstes Leben werde ich Wal.