Saharasand
Ein erster Blick aus dem Kajütfenster- ich kann nicht klar sehen. Es ist nicht ein beschlagenes Fenster, sondern die Luft selbst ist trüb, nimmt alle Farben aus dem Morgen, die Berge sind Schattenrisse, die Stadtsilhouette ist ein graues Weichbild. Die Luft ist voll Saharastaub, er liegt dicht auf dem Deck, in den leewärts gelegenen Ecken haben sich kleine halbmondförmige Dünenstrukturen angelegt. Gestern hatte ich noch ein fast monochromes Bild von Malaga in der Zeitung gesehen, hellziegelige Luft verschleierte die Konturen der Kirchen. Die Lichtspiegelungen auf dem Wasser hier sind wie Bismut schlierig und schillernd zwischen metallisch hellblau und kadmiumgelb. Wenigstens wärmer als sonst, es bleibt aber den ganzen Tag trüb. Wir machen einen langen Spaziergang an der Küste östlich von Bilbao und schauen den Surfern zu. Auf dem Erwachsenenspielplatz macht einer Handstand und kommt fast gar nicht mehr herunter, als Surfer muss man wohl eine gradezu artistische Gleichgewichtsbeherrschung haben.
Learning aus all den Verzögerungen insgesamt: Februar ist zu kalt, selbst dieser, von dem locals sagen, erwäre etwa 2 Grad zu warm gewesen und auch zu trocken. Und die erste Hälfte März ist auch noch zu kalt und zu nass für unsereins. Vielleicht kann man sagen, dass erst wenn es für Kastanienbäume warm genug ist um die Blätter auszutreiben, so langsam auch Segler daran denken könnten, mit warmem (!!) Unterzeug die Segel auszurollen, was so bei 15° tags und über 10° nachts sein dürfte. Selbst die Schweden jammern, der Lufttrocker würde nicht genug leisten und der bestellte und montierte Ofen funktioniere noch nicht 100%, man macht das Schnuten -Emoji..