Sommerboot, später

In Niedersachsen waren die Tage grade etwas kühler geworden, die Unbarmherzigkeit gewichen, etwas Milderes lag schon in den Tagen, man spürte das Ende des Sommers. Nach Alicante zurückkommend, empfängt mich die Hitze wieder mit voller Wucht, in Frankreich und Nordspanien wütet der Sommer mit rotglühender Wut, mit gradezu apokalyptischen Feuerwänden. Alicante ist feucht heiß, tropisch. Auf dem Boot können wir uns nirgends vor der Hitze verstecken. Mit dem klimatisierten Bus zum klimatisierten Carrefour zu fahren ist schon gut, Abkühlung und Trocknung auf 27° ! Wir kaufen groß ein, vor allem den schwierig zu ergatternden Sprudel.
Ich hatte mich auf den Besuch bei den wunderbaren großen Gummibäumen und ihrem freundlichen Schatten gefreut, auf das Schlendern durch die zum Speisezimmer der Touristen gewordenen Straßen und Plätze, auf das Gefühl, unter der mächtigen Burg St. Barbara einen Abglanz von Historie und Macht zu spüren, so anders als die niedersächsiche Provinz.

Vorbereitung für das kurze Saisonfinale

Der August ist fast vorbei. Ich bin seit einigen Tagen wieder auf dem Boot, das die Sommerpause weitgehend gut überstanden hat. Der Saharastaub lag überall und war durch jede Ritze bis ins Innere gedrungen. Die schon geschädigten Batterien hatten sich komplett entladen und wurden heute ersetzt.

Ulrike hat die neue Großsegelpersenning in Stade abgeholt und bringt sie am Sonntag mit.

Die Temperaturen sind immer noch zu hoch, 32 Grad, 33 Grad, die durch 28Grad Wassertemperatur auch in der Nacht nur langsam nachlassen. Es ist viel zu warm. Die hohen Wassertemperaturen und die viele Sonne haben auch den Algenbewuchs forciert. Lag noch Anfang Juli nur ein dünner Schleim auf dem Unterwasserschiff so wächst dort jetzt schon ordentlich Algenteppich. Die Fische, die sonst den Rumpf anknabberten , sind wegen der hohen Temperaturen weg.

Während der Sommerpause haben wir beschlossen einige Projekte zu Hause voran zu treiben. Daher wird unsere Saison dieses Jahr schon Mitte Oktober enden. Mit Ulrike fahre ich jetzt noch etwas weiter nach Norden und dann mit Freunden zurück nach Gibraltar. Dort wird das Boot den Winter verbringen, bis wir Anfang März dann weiter fahren – wohl nach Marroko.