Sardinien

Der Wind stand nicht günstig und blies auch mehr als wir gern hätten. Aber wir wollten weiter, durch die Reparatur in Licata hatten wir schon einige Tage verloren.

Am Samstag verliessen wir dann Trapani Richtung Sardinien. Den eigentlichen Plan nach Cagliari zu segeln verwarfen wir, ein Feld mit starkem Wind und Gewitter sollte sich dorthin entwickeln. Wir setzen den Kurs Richtung Porto Corallo, etwas nördlicher.

Bis fast Mitternacht hatten wir bei gutem Wind fast die Hälfte der Strecke gesegelt, Dann wurde es etwas instabiler mit dem Wind sodass zwischen durch und besonders am Ende doch der Motor helfen musste damit wir am Abend inPorto Corallo festmachen konnten.

Porto Corallo ist eigentlich eine Feriensiedlung mit Campingplatz. Zu dieser Jahreszeit noch weitgehend geschlossen und ohne jegliche Infrastruktur. Nach 2 Tagen ging es weiter.

Santa Maria Navaresse ist ein netter kleiner Ort, der landschaftlich wesentlich mehr zu bieten hat. Leider hatte die Tauchbasis Mitte Mai noch nicht geöffnet. So blieb es bei etwas Baden im Meer und Spaziergängen in der grünen Natur

La Caletta  war unser letzter Zwischenstop vor Olbia, wir blieben nur eine Nacht.

Olbia ist dann wieder große Stadt. Wir konnten einen Platz im Circulo Nautico bekommen, direkt im Zentrum. Leider mit katastrophalen Sanitäranlagen aber sonst ok. Olbia lebt von den Kreuzfahrtschiffen, täglich legten 2-3 in Sichtweite unseres Liegeplatzes an. Oblia ist auch das Einkaufzentrum für die wohlhabenden Touristen vom Festland, die in Porto Cervo ihr Boot oder Appartment haben. In der kleinen Innenstadt viel Leben, Geschäft bis spät in den Abend und eine große Auswahl an Restaurants und Bars. Mit der Eisenbahn kamen wir dann doch noch nach Cagliari – Großstadtflair aber nicht wirklich begeisternd. Auf der Fahrt viel Grün (noch) und viel Landschaft. Das Leben spielt sich im Küstenbereich ab.

Letzte Nacht dann in Porto Cervo dem Hafen der Reichen und der Schönen – um diese Jahreszeit sehr ruhig, leer, vieles Geschäfte noch geschlossen. In der Hochsaison hätte der Liegeplatz das 5-fache gekostet.

..und dann doch nach Trapani

Die Dichtung kam pünktlich, wir konnten sie freundlicherweise an die Marina Arturo Stabile in Trapani liefern lassen. Hier hatten wir schon im letzten Herbst mit sehr positiven Erfahrungen gelegen.

Der Tag wurde dennoch hektisch, auf einmal sagte die Werft in Licata den Krantermin ab – eine Woche später sollte es sein. Kurzfristige Termine in Trapani gab nicht wirklich und dazu mit horrenden Kostenschätzungen.  Nach vielen Telefonaten dann der Termin nicht Freitag sondern Samstag. Dort ging es dann flott – morgens hin, schon am Mittag lagen wir wieder am Steg.

Am Sonntag verliessen wir dann Licata. Da wir schon Zeit verloren hatten und ausserdem deutlich Gegenwind drohte sofort mit dem Ziel Trapani. Der angesagte Wind fiel noch schwächer aus, schon bald waren die Segeln geborgen und die Dichtigkeit der Wellendichtung konnte 23 Stunden getestet werden.

Gegen 4 Uhr morgens näherte sich ein Schnellboot mit hoher Geschwindigkeit. Kein AIS Signal. Erst kurz vor unserem Boot änderte es den Kollisionskurs und wurde langsamer. Mit einem hellen Scheinwerfer wurde unser Boot angestrahlt während das Schnellboot, jetzt als Guardia di Finanza zu erkennen, uns umkreiste. Ohne weitere Kontaktaufnahme drehten sie nach 2 Minuten ab und beobachteten uns noch etwas aus der Entfernung.

Mittags erreichten wir die Marina Arturo Stabile in Trapani.

Wetterbedingt blieben wir mehrere Tage in Trapani in denen wir die Stadt wieder besuchten, neue Ecken fanden und insbesondere unsere Vorräte aufstocken konnten.

Besonders schön war diesmal der Besuch in Erice, dem kleinen Dorf auf dem Berg nahe Trapani mit einem wunderbaren Blick auf die Umgebung und die Stadt. Zu dieser Jahreszeit noch nicht touristisch überlaufen.