Teatro Eliseu
Xabier Diaz
Qualitätsvolkskunst, Akkordeon, Drehleier, Tambourins und Stimme. Einstimmiger Chorsatz, komplexe Rhythmik, die harmonische Begleitung ist dicht der Melodie folgend. Der Sänger Xabier Diaz erklärt, dass er Fieldrecordings gemacht hat, auf deren Basis er Lieder macht, er beobachtet die Schlagtechnik und Handhaltung, erläutert die Verbindung der Gesänge zu den Orten, die soziologische Bedeutung: Werbung um das Mädchen, Bitte um Hilfe in schwerer See, Arbeitsbegleitung bei der bäuerlichen Arbeit, erläutert er nicht, das wissen hier alle. Der Sänger schließt die Augen, wenn er wie ein Derwisch tanzt, wird die Bühne zu eng für seine komplexen Bewegungen, eine eigenartige aber wirksame Bühnenpräsenz. Eine lokale Brauchtumsgruppe nimmt an der Vorstellung mit Tanz und Gesang teilweise teil, es fügt sich in sein Konzept der Erhaltung und Vernetzung der lokalen Musik.
Das Publikum singt teilweise die Lieder mit, ist aus dem Stegreif fähig, die vielschlägigen Rhythmen aufzugreifen, es muss wirklich noch soetwas wie Pflege der traditionellen Musik geben. In Andalusien würden diese Darbietungen nicht ohne großgepunktete Flamenco Kostüme möglich sein, hier springen und schreiten die Teilnehmer so wie sie grade gekleidet mit im Reigen, es ist kein Spektakel für Touristen, sondern genuine allgemeine Belustigung. Es hat auch uns Spaß gemacht.