Überfahrt Laesoe nach Oslo

Nach 27 Stunden Fahrt erreichten wir gegen Mittag Oslo. Wir liegen mitten in Oslo in der Aker Brygge Marina mit Blick auf das Rathaus.

Die Überfahrt war einfach. Eigentlich hatten wir durhaus Respekt vor dem Skaggerak und seinen Wellen. Die Soreg stellte sich aber als unbegründet heraus. Mit guten acherlichen Winden konnten wir an Skagen vorbei dann auf die Schwedische Küste halten. Hier wurde der generelle Süd-Nordstrom durch die südlichen Winde noch einmal etwas verstärkt, so dass wir trotz geringer Windstärke zügig voran kamen. Leider zog sich der Himmel entegen der Vorhersagen immer weiter zu, zum Glück blieb es aber bei Regen und es wurde kein Gewittter, wie wir es in Laeso in der Nacht zuvor erlebt hatten.

An frühen Morgen begrüßte uns der Oslofjord mit einem schönen Sonnenaufgang. Richtig dunkel war es garnicht geworden, mehr eine Phase der Dämmerung zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang. Eine sehr schöne Stimmung auf dem Meer

Zu Oslo später mehr.

Wir sind glücklich, haben wir doch unser erstes Wunschziel erreicht.

Laesoe – zwischen Kattegat und Skaggerak

Etwa 50sm nördlich von Anholt (siehe Bericht von Ulrike) liegt die Insel Laesoe, quasi auf der Grenze zwischen Kattegat und Skaggerak. Laesoe ist der erste neue Hafen, den wir auf unserem Törn anlaufen. Die bisherigen hatten wir schon früher ( mehrfach) besucht. Laesoe stand mehrfach auf dem Plan aber bislang war das Wetter und der Zeitplan eines Urlaubstörn dagegen.

Während früher Salz gewonnen wurde, ist heute Tourismus sicherlich ein wichtiger Faktor für die nur etwa 1700 Einwohner, die über die Insel verteilt wohnen. Viele Häuser scheinen unbewohnt – entweder sind es Ferienhäuser oder es ist Leerstand. Die Insel ist nicht reich.

Die Hafenanlage ist großzügig, die reichlichen und überdachten Sitzinseln zeugen auch von der nördlichen Lage, es wird schneller mal kühl, windig und regnerisch. Zu den dänischen Boote gesellen sich wenige deutsche und einige schwedische und norwegische Boote

Je nach Wetterlage geht es weiter nach Norwegen oder mit Zwischenstop in den schwedischen Schären

Anholt


Von Kerteminde nach Anholt. Nach der letzten Querung der Schifffahrtswege riecht das Wasser nach sauberem Meer, frischem Tag und dunkel schwer. Dunklen Wolke, wechselnden Winden aus fragwürdigen Richtungen bricht der Tag endlich weit im Nordosten an.
Sowohl die Griechen (Eos) als auch die Inder (Usha) haben diesem Moment eine hohe Göttin zugeordnet: Schöngesichtig die Griechische Göttin, freigiebig, wohlwollend und fordernd die indische Göttin,die Farbenzuordnung ist jeweils aus der Metereologie abgeleitet. Übermüdet vergessen wir das angemessene Trankopfer des ersten Morgenkaffees.
Der Wind wird günstig und trägt uns schnell nach Anholt. Schon eine Meile vor dem Hafen liegt der Harzgeruch von trockenen Kiefern auf dem Wasser. Wie immer ist sofort die Anholt-Stimmung da: das entspannte, offene Inselglück, Sonne, klares kaltes Wasser. So gut wie keine Landwirtschaft auf der Insel, auch hier schrumpft die ständige Einwohnerzahl. Ganz offiziell sucht die Gemeinde Personen, die hier im Winter wohnen wollen. Im Sommer ist es leicht und hell, trocken und voller Lebensfreude, aber die Saison ist nur kurz und der Winter wird herausfordernd sein, keine Ablenkungen werden die Verlassenheit und Strenge der Natur vergessen lassen
Am Weg zum Havnekontor duften die Hagebutten-Rosen, schnell ins Wasser. Zum Trocknen stecke ich meine Nase in das neue H&M Handtuch- das meinige hatte ich in Heiligenhafen versenkt. Der Geruch nach strengem Insektenpulver (um Einnistung von Ungeziefer in den Transportcontainern zu verhindern), typisch in den Filialen von H&M. Eigentlich hasse ich diesen Geruch, jetzt bin ich etwas freundlicher gestimmt, wegen der Ankündigung H&Ms, keine Baumwolle aus XinJiang zu beziehen.

Kerteminde, Odense

Da wir Kerteminde schon von früheren Reisen kannten sind wir heute mit dem Bus nach Odense, der Geburtsstadt von Hans Christian Andersen, gefahren. Ich finde es immer erstaunlich wie lebensfroh die Zentren der kleinen und mittelgroßen Städte in Dänermark sind. Vielleich liegt es auch daran, dass wir im Sommer hier sind. Kleine gepflegte Gassen und Strassen mit Läden und vielen Restaurants mit gutem Speisenangebot.

Der Bereich um das Hans Christian Andersen Haus wird großräumig neu gestaltet – Häuser werden grundsaniert, teilweise neu gebaut oder ergänzt, Grünanlagen und Strassenbahn. Für eine Stadt der Größe von Odense sicher eine große Herausforderung aber Wohnstrukturen waren in Dänemark wohl schon lange sehr wichtig.

Auch am Hafen von Kerteminde werden entsprechende Gebietskonzepte diskutiert und umgesetzt.

Als nächstes lockt Anholt.

Weiter Richtung Norden

Nach einem Hafentag in Heiligenhafen (wenig Wind aber dafür Zahnschmerzen) sind wir heute bei genauso wenig Wind nach Spodsbjerg gefahren. Eine Überlegung weiter zu fahren haben wir angesichts der hinter uns aufkommenden schwarzen Wolken schnell beiseite gelegt. So kamen wir noch trocken an, dann fing es an zu regnen aber weniger als erwartet.

Spodsbjerg hat sich nicht weiter entwickelt – im Gegenteil. Der einzige Kaufmannsladen ist zu, das einzige Restaurant ebenso. Lediglich die Eisdiele und der Pölserwagen sind noch da. Viele Häuser sind zu verkaufen. Obwohl Saison ist die Marina ziemlich leer – ist ja auch nichts zu sehen.

Aber die Fähre geht noch regelmässig.

Wenn das Wetter passt geht es morgen auf jeden Fall weiter.

Wir sind losgefahren!

Heute hat unsere Reise begonnen. Nachdem wir gestern noch letzte Arbeiten am Boot gemacht hatten und unsere Sachen verstaut waren, konnten wir wie geplant ablegen.

Der Tag führte uns – wie schon oft – nach Heiligenhafen. Durch eher schwachen Wind aus verschiedenen Richtungen wurde es ein langer Tag, am Ende musste der Diesel helfen.

Die Windvorhersage ist auch für morgen schwach, wir werden dann erst am Morgen entscheiden wie es weiter geht.

Jetzt kommt das Abendessen und dann der Gang zur Seebrücke.

Umgezogen aufs Boot

Heute hat uns unsere Tochter zum Boot gefahren. Zum 3. Mal war das Auto komplett voll.

In der letzten Woche haben wir noch eine große Abschlussrunde zu Verwandten und Bekannten gemacht und mit vielen noch einmal gesprochen. Erst zu Weihnachten planen wir wieder zu Hause zu sein.

Jetzt wird noch eingeräumt, das neue Funkgerät muss installiert werden und morgen noch der Keilriemen getauscht werden.

Dann steht der Abfahrt am Sonntag hoffentlich nichts mehr entgegen. Erstes Ziel – Oslo, Einreise seit heute wieder möglich.

Endlich wieder im Wasser, jetzt wird es konkreter

NilsHolgerson ist wieder im Wasser. Durch den kalten April und den ebenso kalten Start in den Mai haben sich die Arbeiten am Unterwasserschiff und am Wasserpass verzögert. Jetzt ist alles neu und das Boot im Wasser.

Über Pfingsten waren wir dann mit einem großen Wagen am Boot – neue Matrazen, eine neue Rettungsinsel, Fahrräder und, und und. Dank des immer noch kühlen Wetters konnten wir für den Norwegen-Teil der Reise üben, der Heizlüfter war abends deutlich im Einsatz. Wie immer an der See gab es natürlich auch gute Wetterfenster.

Dadurch konnten viele Arbeiten erledigt werden. Segel setzen, Rigg spannen. Als sehr aufwendig gestaltete sich die Befestigung der Umlenkrolle für den Genuaroller. Hier hatte sich unter Deck die Kontermutter gelöst. Ein Fall, der wohl nicht vorgesehen war – erst meine Tochter gelang es um die Ecke im schmalen Zwischeraum die Mutter aufzusetzen.

Zurück zu Hause sind ebenfalls jetzt die konklreten Massnahmen für den Aufbruch zu tun – Vereine, Abos kündigen, Vollmachten. ToDo Listen werden erstellt und abgearbeitet.

Jetzt muss noch Norwegen die Grenzen aufmachen. Schottland ist wohl schon fast dabei……

7 Wochen, die Vorbereitungen laufen

Jetzt wird es konkreter mit unserer Abfahrt. Ende Mai werden wir die 2. Corona Impfung bekommen. Daneben bekommen wir noch ein paar andere notwendige Spritzen – läuft.

Noch ist das Boot nicht im Wasser. Wir haben das komplette Unterwasserschiff und den Wasserpass beauftragt. Die kalten Temperaturen im April haben aber die Arbeiten verzögert. Aber in den nächsten Tagen sollte das erledigt sein und wir können dann zum Boot.

In Keller und Garage stapeln sich die Sachen, die demnächst mit Transporter auf das Schiff gebracht werden – neue Matratzen, eine neue Rettungsinsel, Werkzeug, Ersatzteile usw.

Mit dem Hausarzt haben wir die Bordapotheke anhand der Empfehlungen der Kreuzerabteilung und des Buches „Medizin auf See“ zusammengestellt. Wir wollen gerüstet sein aber auch nicht mit Medikamenten oder Hilfsmitteln durch die Gegend fahren, die wir nicht benötigen oder, die wir nicht einsetzen könnten. Letztlich bleiben wir im Mittelmeer ja nah dran an einer medizinischen Versorgung und haben auch nicht lange Überfahren zu überstehen, die einen in andere Situationen bringen können – und wo Hilfe nicht in wenigen Stunden ankommen kann.

Bei der Route warten wir noch etwas ab – Dänemark geht für uns Ende Juni auf jeden Fall. Norwegen steht ein großes Fragezeichen. Schottland sehen wir für Juli optimistisch. Alternativ geht es doch durch den Ärmelkanal und direkt nach Frankreich – mehr Zeit an der Biskaya. Bis Spanien liegen jetzt die Reiseführer auf dem Tisch und werden intensiv studiert.

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