Frohe Weihnachten

Wir wünschen allen Freunden, Bekannten und interessierten „Mitlesern“ ein Frohes Weihnachtsfest und ein Gutes, Gesundes Neues Jahr.

Wir freuen uns auf ein Weihnachstfest im Kreise der Familie nachdem wir in den letzten Monaten viele schöne Tage auf unserer Reise erleben konnten.

Für 2022 hoffen wir wiederum auf schöne Tage mit hoffentlich wieder besseren Rahmenbedingungen.

Bis dahin – Bleibt Gesund

Vorbeitung der Winterpause

Der Termin für unseren Abflug nach Deutschland naht. Nächste Woche werden wir für 8 Wochen wieder nach Deutschland fahren – Weihnachten, Familie und Freunde treffen. Ab Ende Januar dann soll es weitergehen. In gewohnt kleinen Etappen dann erstmal über LaCoruna Richtung Lissabon.

Vor unserer Abreise wird das Boot für die Abwesenheit vorbereitet. In die Festmacher haben wir noch Ruckdämpfer eingearbeitet. Auch wenn wir hier ziemlich geschützt liegen, tritt doch recht häufig etwas Schwell auf. Dann ruckt das Boot heftig in die Festmacherleinen. Mit den Dämpfern ist das jetzt deutlich geschmeidiger.

Diese Woche ist auch endlich der Motorfachmann gekommen. Wir mussten da mehrfach nachhaken. Jetzt ist der Motor aber gewartet – Öl gewechselt, alle Filter getauscht, Impeller gewechselt. alles gereinigt. Nach fast 200 Betriebsstunden sah der Impeller aus wie neu, er liegt jetzt im Reservelager. Dafür war der Dieselvorfilter arg verdreckt – nach der Tankreinigung letztes Jahr hatte ich dies nicht so erwartet.

Für das nächste Jahr haben wir jetzt ein Sonnensegel für das Cockpit. Der lokale Segelmacher hat uns dies schnell und sehr sauber genäht. Damit sind wir unterwegs und im Hafen besser gegen die Sonneneinstrahlung geschütz. Es ist kleiner als normale Biminis – aber mehr geht bei uns leider nicht fest zu verbauen und wir wollen es eben auch unterwegs nutzen können.

Der Besuch beim lokalen (Vorort von Bilbao) Theaterfest war ein Erlebnis. Der Saal war sehr gut gefüllt, jung und alt ohne klaren Dress Code – gemischt. Das Stück eher laute Komödie, die Schauspieler eher eine Mischung aus gehobener Amateur verstärkt durch einige Profis. Insgesamt interessant aber sicher keine hochwertige Kultur und für einen Ort mit 50000 Einwohnern doch bescheiden.

„Kleine“ Biscaya-Querung – La Rochelle nach Bilbao/Getxo

Nach den schönen Tagen in La Rochelle tat sich ein optimales Wetterfenster für die Weiterfahrt auf – gemäßigte Winde, wenig Dünung. Dies wollten wir nutzen um die Ecke an der Biscaya zu kreuzen.

Morgens in der Dämmerung verließen wir La Rochelle. Knapp 200 Seemeilen lagen vor uns, geplant mit etwa 36 Stunden Reisezeit. Und der Tag begann mit schwachem Wind bis weit über den Mittag hinaus. Erst nachdem wir weiter vom Land entfernt waren kam der Wind etwas stärker und aus einem besseren Winkel. Trotzdem mussten wir auch wegen der Wellen einige Halsen vor dem Wind kreuzen.

Gegen Abend dann setzte die erwartete Drehung des Windes ein. Er hatte jetzt auch auf gute 4 Bft zugelegt, die Fahrt wurde schneller.

Die Nacht kam früh, nach einer kurzen Dämmerung war es schon kurz nach 20 Uhr dunkel. Bis Mitternacht glitzerte das Wasser noch durch den fast-Halbmond. Nachdem dieser untergegangen war spannte sich der Sternenhimmel prächtig über dem Meer auf. Kein Streulicht störte. Und wir kamen zügig voran. Erstmals störten auch keine Fischer unseren Kurs, wir haben keinerlei Boote gesehen – wir waren allein unterwegs. Ein neues Gefühl.

Gegen Morgen hatte der Wind nochmals zugenommen. Im ersten Reff fuhren wir immer noch 6-7 Knoten aber wesentlich ruhiger.

Am frühen Nachmittag konnte man im Dunst dann die Konturen des spanischen Festlandes erkennen. Gegen 19 Uhr dan hatten wir die 3 am (!) durch den Hafen von Getxo geschafft, wir lagen am Steg in Spanien. Etwas müde aber zufrieden waren wir bald in der Koje um uns dann auf die Besuche in Bilbao vorzubereiten.

Le Sable d‘Olonne – Seglerstadt

Nach einer Woche in Pornichet mit mehreren Tagen Starkwind war es Zeit die nächste Etappe anzugehen. Leider war der Wind etwas erschöpft. Der Wetterbericht hatte mit 2-3 Bft schon fast etwas übertrieben, als der Blister windschwach zusammenfiel war klar – es bleibt heute beim Motor. Zum Glück liessen die anfänglich etwas unstrukturierten Wellen bald nach und mit sonnigem Wetter ging es nach Le Sable d‘Olonne, Mekka der Segler. Anfrage beim Hafen zu den Öffnungszeiten des Hafenbüros – bis November 24hr am Tag!

Bei der Ankunft anmelden per Funk, dann an den Steg vor dem Hafenbüro. Mit Der Anmeldung wird dann der Liegeplatz zugewiesen – bei uns I1062, Finger anlegen mit Steuerbord, hier ist der Hafenplan. Vorbei am Vendée Globe Steg finden wir unseren Liegeplatz in dem Hafen mit über 1100 Liegeplätzen. Offensichtlich gut organisiert.

Le Sable d‘Olonne lebt Segeln. Kein Geschäft, das nicht Hinweise aus Vendee Globe, Mini Transat oder das nächstes Jahr startende Golden Globe Race hat. Um die Marina Werften, der Weg am Hafen hat Zubehörladen and Zubehörladen, hier bekommt man Alles. Bei uns am Steg eine Ovni 400, deutscher Name, deutsche Flagge – gerade neu abgeholt von gegenüber. 6 große Katamarane warten auf Übergabe, der 51 Fuß Beneteau wird gerade gewassert.

Am Steg bereiten sich mehrere Yachten auf den Start der Transat Jaquel Vabre Anfang November in Le Havre vor. Einer der großen Trimarane hat schon in Pornichet neben uns, der Servicewagen mit Werkstatt stand am Kai.

Man kann sich dem Feeling kaum entziehen und macht Pläne für die nächsten Etappen: La Rochelle

(Bilder: kommen noch)

Lorient

Von Luctody geht es im gemütlichen Tempo nach Lorient wo wir in der Marina Kernevel festmachen. Eine der zahlreichen Marinas in Lorient und nähester Umgebung. Die angekündigte Kaltfront kommt in der Nacht mit dem angekündigten Wind bis 7/8 BFT, ist aber auch schnell durch.

In Lorient dreht sich alles ums Segeln. Schon auf der Fahrt überholen uns 2 Pen Duick Yachten. Diese hatten wir schon in Cherbourg und wieder in Brest gesehen. Diese Yachten – es sind 5 aktuell – gehören zum Verein Eric Taberly, einem renomierten Hochseesegler (Nationalheld), dem heute in der Cite de la Voile Eric Taberly ein gut gemachtes Museum gewidmet ist. In der Nachbarschaft die alten Bunker hdeute teilweise als Konzertsaal genutzt. Das U-Boot kann besichtigt werden. Gleich dran ist Lorient LaBase, eine Marina für die Profisegler, von denen einige hier auch ihre Hallen haben. Hier liegen die Rennmaschinen der Vendee Globe und anderer Regatten – man konnte ungehindert am Steg daran vorbeilaufen. Heute Morgen haben wir dann LinkedOut und Corum auch zum Testen auslaufen sehen – schon interessant dies aus der Nähe zu sehen.

Am Abend dann passiert der Kreuzfahrer unseren Liegeplatz in knapper Entfernung. Frachter kommen und gehen, auf der Mündung ist ordentlch Betrieb, da wird auch schon mal kräfig in Horn gestoßen um zu Warnen.

Port Louis mit der Zitadelle wirkt etwas ruhig nur die Schulkinder der verschiedenen Schulen bringen leben in den Vorort.

Lamgsam verlassen wir jetzt die Bretagne, morgen geht es dann weiter Richtung Süden. An der Wettervorhersage merkt man – das Wetter wird instabiler.

Alderney – in Quarantäne

Nach genauer Planung zur Umgehung der berüchtigten Verwirbelungen am Kap La Hague sind wir bei schönen Wetter mit entsprechender Unterstützung des Tidenstroms in einer zügigen Fahrt – in der Spitze 10kn über Grund -in Alderney angekommen. Am Kap La Hague treffen 2 Tidenströme aufeinander, die zu heftigen Verwirbelungen und Wellen führen können. Insbesondere das sogenannte Alderney Race kann mit bis zu 10 Knoten laufen. Da sind schon ordentliche Wassermassen unterwegs.

Die notwendigen Formulare waren ausgefüllt, die Tests bezahlt. Aber schon beim Einlaufen in den Hafen kam durch Port Control die enttäuschende Nachricht, dass das Ergebnis der Test 2-3 Tage dauern könnte, das hatte auf den Web-Seiten anders geklungen, eher nach Stunden. Jetzt liegen wir zunächst an einer der reservierten Quarantänebojen und dürfen nicht an Land bis die Ergebnisse unserer Test da sind.

Da Alderney zu Guernsey gehört und morgen ein gutes Fenster zur Weiterreise ist, überlegen wir – in Absprache mit Border Control! – den Wartetag zu nutzen und nach Guernsey weiterzufahren. Noch hoffen wir aber, das Ergebnis Morgen früh zu bekommen und wenigstens etwas von Alderney zu sehen.

Über Dieppe nach Le Havre

Von Boulogne Sur Mer waren wir enttäuscht. Der Ort war uninteressant und scheinbar im Verfall begriffen. So starteten wir mit stabilerem Wetter nach Dieppe. Noch immer kam der Wind mit 5 Windstärken eher achterlich denn raumschots und brachte uns zusammen mit dem Tidenstrom zwar eine schnelle Fahrt aber auch ein ziemliches Geschaukel. Immer wieder drehte das Boot über die Wellenkämme deutlich weg, der Autopilot war hart am Arbeiten. Wie schon am Vortag wurde es mit Kippen des Tidenstroms noch unangenehmer. Ulrike bekommt das garnicht, eine neue Erfahrung, die wir aus der Ostsee so nicht kennen.

Im Gegensatz zu Boulogne Sur Mer hat uns Dieppe positiv beeindruckt. Schon die Lage des Hafens wesentlich schöner, man sah auf eine nette Hafenpromenade mit Leben und Abends sogar Live-Musik vom Bistro organisiert. Da der Wind immer noch blies, beschlossen wir einen Tag zu bleiben. Für Samstag war die Prognose besser. Wir schauten uns Dieppe an.

Samstag dann 5:30 Uhr ablgegen nach LeHavre – es lebe die Tide. Ein Regenschauer ging nieder und wechelte zu Nieselregen. Ablegen im noch stockfinsteren Morgen. Port Control verabschiedet und in bestem Französisch – ich nahm es als Genehmigung zum Ausfahren. An-und Abmelden ist in den Industriehäfen durchaus üblich bis gefordert. Große Frachter, schnelle Fähren können schon Hektik bekommen wenn ein kleines Sportboot auf einmal um die Ecke kommt. Dank AIS wird man gesehen und dann auch schon mal ermahnt – auch heftiger.

Wieder eine schnelle Fahrt. Der Wind stand gut, der Tidenstrom schon zumindest die ersten 40sm. Nach 9 Stunde hatten wir gut 55sm abgesegelt und lagen im großzügigen Hafen von LeHavre auch wenn genau beim Anlegen die Nachmittgsbrise noch ein paar ordentliche Böen spendierte.

Le Havre wurde im Kern nach 1950 komplett neu aufgebaut – etwas Einheitsarchitektur aber recht gut gelöst. Die Stadt macht einen hellen Eindruck, das Leben pulsiert. Die Bevölkerung geniesst die schönen Restsommertage – Strandleben, Skateboardevent, es ist einiges los.

Wir machen jetzt eine kurzen Abstecher nach Hause. Beide Kinder sind in den Semesterferien da. Dann überlegen wir wie wir weiterfahren werden. Die Kanalinseln sind ggf wegen Coronbeschränkungen nicht anfahrbar. Die Erfahrung der letzten Wochen hat auch gezeigt, dass wir langsamer vorankommen – teilweise bedingt durch das Wetter aber auch, weil wir ja etwas sehen wollen.

Ärmelkanal

Um 9:30 sind wir heute Morgen in den Ärmelkanal eingelaufen. Die Grenze zwischen Nordsee und Ärmelkanal wird definiert durch die Linie vom Walde Leuchtturm in Frankreich und Leaethercoat Point auf der Englischen Seite.

Um 7 Uhr waren wir in Dunkerque ausgelaufen und konnten wieder durch den Tidenstrom eine schnelle Fahrt machen, der Wind kam achterlich mit 5 BFT. Nachdem wir Calais passiert hatten kamen auch gut sichtbar die Felsen von Dover Querbalken.

Wenig später passierten wir zunächst Cap Blanc Nez und kurz darauf Cap Griz Net. Jetzt änderte sich die Küste – statt langgestreckten flachen Sandstränden erhoben sich die Küsten mit grünen Wiesen. Durch die Kursänderung ergab sich auch ein entspannteres Segeln mit Sonne am Himmel

Kurz nach Mittag erreichten wir Boulogne Sur Mer

Frankreich !

Nachdem uns das Wetter wieder 2 Tage länger in Zeebrugge gehalten hatte als geplant – die Zeit haben wir gut für Besichtigungen genutzt, uA konnten wir dadurch auch noch nach Gent – hat der Wind heute auf Nord gedreht und bot damit die Chance weiter Richtung Süden zu kommen.

In der spätsommerlichen Dämmerung, die Tage werden deutlich kürzer, fuhren wir schliesslich bei 5-6 Windstärken aus dem Hafen. Der Tidenstrom schob uns die ersten Stunden ebenfalls, so dass wir nur mit gerefftem Großsegel mit 7-8 Knoten zügig voran kamen. Die Wellen gaben zwar durch den Winkel von hinten etwas Schaukel aber letztendlich war es in Ordnung.

10 Meilen vor Dunkerque (Dünkirchen) kippte wie erwartet der Strom und reduzierte die Geschwindigkeit auf 4-5 Knoten. Wir hatten aber das mitlaufende Wasser gut genutzt.

Nach weniger als 7 Stunden lagen wir mit 41sm gesegelt im Hafen von Dunkerque und haben damit unseren ersten französischen Hafen erreicht – sah man sofort am Weinregal im kleinen. Supermarkt.

Sollte das Wetter wie geplant bleiben geht es Morgen gleich weiter. Wir wollen die Tage nutzen und etwas Strecke machen mit Ziel erstmal Le Havre.

Hafentage Thyboron, Warten

Leider ist die angekündigte Wetterberuhigung nicht eingetreten. Der Wind pfeift durch die Wanten mit 5-6 BFT, weiter im Süden – unserem Zielbereich – eher auch 7BFT. Dies macht die Einfahrt in die Häfen über die schmalen Kanaleinfahrten schwierig bis unmöglich. Selbst an der Badestelle im Thyboronkanal steht eine ordentliche Welle. Weiter draussen gut 2m. Aber die Richtung passt schon mal besser und in der Nacht soll der Wind dann wirklich nachlassen. Für nächste Woche gibt es sogar eine günstige Prognose Richtung Ärmelkanal.

Wenigstens scheint wieder die Sonne nachdem es 2 Tage doch eher geregnet hat. Damit können wir unseren Ausflug zum Naturschutzgebiet, wo wir auf Seehunde etc hoffen, heute noch nachholen.

Der Hafen ist leer geworden. Man merkt, dass in Dänemark die Sommerferien zu Ende gehen. Wie immer leeren sich dann Ende Juli die Häfen. Zusammen mit dem Wetter sah es dann gestern dann schon herbstlich aus – aber wir hoffen, der Sommer macht nur mal kurz Pause. Wir fahren ja Richtung Süden.

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