Italien südwärts – Genua nach Sizilien

Nach einer kurzen Sommerpause ging es schon Ende August wieder zurück nach Genua zum Boot.

Gemeinsam mit meinen Freunden sollte es von Genua über Korsika und Sardinien nach Sizilien gehen. Wir erhofften uns schönes Spätsommersegeln mit angenehmeren Temperaturen und leichten Winden.

Die Prognosen waren jedoch nicht so toll – die Temperaturen lagen jeden Tag über 30Grad und die Winde waren eher schwach. Der Montag verhiess noch etwas Wind, so legten wir gegen Mittag ab Richtung Bastia. Der anfängliche Wind ließ schon bald nach und drehte in verschiedene Richtungen. Um Mitternacht gaben wir auf, die zweite Hälfte der Strecke musste der Dieselmotor erledigen. Das Wetterleuchten am Horizont kam uns zum Glück nicht näher.

Der Vieux Port von Bastia liegt mitten im alten Stadtkern. Die Hafenanlage ist zwar nicht schön – aber mit wenigen Schritten kann man das alte Bastia erkunden. Leider blieb keine Zeit mehr von der Landschaft Korsikas zu erkunden. Da die Windprognose entlang Korsika und Sardinien für die nächsten Tage eher ungünstig war entschieden wir uns doch wieder zurück zur italienischen Küste zu fahren.

Zunächst ging es dann nach Elba. Obwohl schon Ende August waren alle Häfen belegt so dass wir am Cap Norsi in einer wunderschönen Bucht ankerten. Und nach Bad und einer ruhigen Nacht schon am nächsten Morgen früh weiterfuhren.

Jetzt ging es die italienische Küste entlang – Porto Emporio, Riva di Traiano nach Ostia, dem Porto Touristico di Roma. 33 Grad Tagestemperatur ließen uns beschließen nicht nach Rom zu fahren – jeder von uns war schon mal da. Allerdings war Ostia, zumindest um Umfeld der Hafens, doch sehr enttäuschend.

Über Nettuno kamen wir nach Gaeta, einem Ort, der mich sehr positiv überrascht hat. Der Hafen war vorbildlich – auch im Preis-Leistungs-Verhältnis. Der Ort selber hatte neben einer netten Altstadt auch einiges an historischen Gebäuden zu bieten. Insbesondere natürlich das alles überragenden Kastell ( Castello Angioino)

Eine kurze Etappe brachte uns in die Marina di Portosalvo auf Ischia. Die Hafenanlage mit ihren zahlreichen Restaurants ist sehr nett, der Blick in Richtung Stadt auch. Die Stadt ist aber sehr touristisch und eher uninteressant. Ischia ist wohl eher an anderen Orten wirklich schön- diese sahen wir dann vom Wasser aus.

Die letzte Etappe dann ging schon nach Balestrate nahe Palermo, mit 170sm das längste Teilstück. Und endlich gab es auch mal etwas Wind, nach wenigen Stunden unter Motor konnten wir Segel setzen und bei gutem Wind bis kurz vor das Ziel segeln. Dann kam die angesagte Flaute und wir nahmen die Segel runter- und wenig später der ebenfalls angesagte kräftige Gegenwind. In einer sich schnell aufbauenden Welle Motoren wir mit deutlich reduzierter Geschwindigkeit gegen den Wind in den Hafen.Das Motorboot holte und an der Hafeneinfahrt ab, die Marineiros unterstützten ein sauberes Anlegemanöver trotz kräftigen Winden von der Seite. Temperatur 35 Grad!

Das Timing war gut. Am nächsten Tag blies der Wind in Böen bis 30kn bei entsprechender Wellensituation. Für uns blieb noch etwas Zeit für Sightseeing natürlich insbesondere Palermo ( kommt getrennt).

Insgesamt waren wir in knapp 2 Wochen 550sm gefahren. Fehlender Wind hat leider zu reichlich Motorstunden geführt, hohe Temperaturen die Tage – und Nächte- durchaus anstrengend gemacht. Aber trotzdem war es ein Törn, der viele Eindrücke hinterlassen hat und die Vielfalt der italienischen Küstenlandschaft gezeigt hat.

Nach Estartit und Portbou- Frankreich voraus

Nach unserem Aufenthalt in Deutschland ging es dann über Mataró und San Feliu nach Estartit, wo wir schon letztes Jahr zum Tauchen waren. Der starke Wind, der dann auch unsere Weiterfahrt verzögerte, ließ aber nur 2 Tauchgänge zu, die Wellen an der Medes Insel waren dann zu heftig. Trotzdem war es toll in 15m Tiefe die Vielfalt der Fische und Pflanzen in diesem Schutzgebiet bewundern zu können.

In Hafen machten wir dann Bekanntschaft mit einem Phänomen, das wohl am Besten durch Rissaga – normalerweise eher von den Balearen bekannt -beschrieben wird: Innerhalb weniger Minuten sank der Wasserspiegel um 30-40cm um sofort wieder zurückzukehren. Dabei entstanden natürlich enorme Ströme im Hafenbecken, die unser Boot querab trafen und die Klampen und Leinen heftig belasteten. Die Hafenmitarbeiter waren dabei insbesondere über die Dauer – 2 Tage – des Effektes erstaunt. Das Ablegemanöver gestaltete sich dementsprechend schwierig und gelang nur mit Hilfe des Schlauchbootes.

Die Lücke in den Winden nutzten wir dann für die Fahrt nach Portbou, letzte Station in Spanien, Frankreich in Sichtweite. Portbou – 1000 Einwohner- hat einen großen Bahnhof, den zweitgrößten Grenzbahnhof nach Hendaye an der Biskaya, und ist natürlich auch durch die Gedenkstätte für Walter Benjamin bekannt. Dank des Bahnhofes besteht eine schnelle Verbindung nach Girona und Perpignan.

Im Dorf selbst wurde am Wochenende zunächst das Fest „ Fete la Mer“ gefeiert, direkt danach dann „San Juan“. Jeweils mit großer Beteiligung der Bevölkerung, die den Strandabschnitt säumte.

Die Bucht liegt sehr geschützt – während der Wind mit bis zu 40kn wehte, konnte man im klaren Wasser ohne Schwell schön Schwimmen. Unsere Weiterfahrt verzögerte sich durch den Wind wiederum um 1 Tag.

Valencia – Osterprozessionen

Kurz nach der Ankunft kommt der angekündigte Sturm. Mit teilweise über 40kn pfeift es durch die Marina, Regen mischt sich teilweise dazu. Das gemischte Wetter wird die Woche über anhalten, bietet aber genug Zeit um mit unseren Kindern Valencia zu besichtigen.

Der Strandbereich um die Marina aber auch die Stadt sind quasi noch im Vorsaisonmodus, erst langsam werden in der Erwartung der Osterfeiertage zunehmend Geschäfte und Restaurants voll in Betrieb genommen. Auch in Valencia ist es in den ersten Tagen noch ruhiger – täglich wird es aber sichtbar mehr. Wiedereinmal finden wir die Stadt schön, auch wenn die relativ lange Anfahrt von der Marina in die Stadt natürlich Zeit kostet. Der ÖPNV ist zuverlässig, fährt häufig und ist sehr günstig.

Der Marinabereich ist bekannt für seine Prozessionen und Veranstaltungen zu Semana Santa (Karwoche). Täglich gibt es zahlreiche Gottesdienst und kleinere und größere Prozessionen. Sie unterscheiden sich deutlich von denen in Cartagena letztes Jahr. Aber auch hier sind die Züge, Kleidung etc prächtig und umfangreich.Eine gesonderte Prozession führte über den Strand ans Wasser wo mit Blumen den auf dem Meer gebliebenen gedacht wurde.  Karsamstag dann das unglaublich laute Feuerwerk, das die Karwoche quasi beendet – bis tief in die Nacht hört man noch die Feuerwerke von den einzelnen Umzügen.

Leider musste dann das finale Defilee am Ostersonntag wegen Wind und vor allem Regen abgesagt werden. Schade für uns aber insbesondere die Beteiligten, die sich ja Wochen und Monate vorbereiten. Teilweise dauert es Jahre bis man für eine bestimmte Rolle im Zug vorgesehen wird.

Schon war die schöne Woche mit den Kindern vorbei, der Heimflug stand an – und für uns die Weiterreise Richtung Barcelona.

Fallas in Denia

Weiter nach Denia – wir erwarten unsere Kinder.

Zunächst aber erleben wir den Abschluss der Fallas, dem valencianischen Frühlingsfest, das auch in der gesamten Provinz gefeiert wird. Die von den beteiligten Gruppen erstellten Gebilde werden prämiert – und dann nach dem Abschlussumzug begleitet von lauter Musik und noch lauterem Feuerwerk angezündet und niedergebrannt. Mitten in der Stadt auch eine Herausforderung für die Feuerwehr, je nach Windlage. Bis spät in die Nacht ziehen sich die Abschlussfeierlichkeiten hin. Gefühlt ist die ganze Stadt auf den Beinen.

Der nächste Sturm kündigt sich an und wir fahren früher als geplant mit unseren Kindern nach Valencia – schon jetzt sind die Wellen unangenehm, der Wind ist teilweise zu wenig und führt zu ziemlichem Geschaukel. Mit einbrechender Dunkelheit erreichen wir unseren Liegeplatz nahe der Stadt. Hier werden wir jetzt die Osterwoche verbringen.

Start auf bekannten Wegen

Nach der Winterpause empfängt uns das Boot mit angenehmen Temperaturen in Cartagena – und einer ordentlichen Schicht Staub. Sie Kreuzfahrtschiffe und der nahegelegene Industriehafen haben ihre Spuren hinterlassen. Aber mit ordentlich Wasser und Putzen ist dies bald beseitigt.

Der Mechaniker hat tatsächlich die Arbeiten am Boot wie geplant durchgeführt. Am Ende der ersten Woche kommt unser Boot dann noch auf die Werft. Unterwasserschiff reinigen und neues Antifouling aufbringen, für den Propeller gibt es knalliges Rot als Farbe -J

Der Austausch des Ventils im WC gestaltet sich schwieriger als gedacht – aber am Ende ist es wieder dicht und das Boot fahrbereit. 

Wir warten noch die Sturmfront mit heftigen Böen ab, dann geht es auf bekannten Routen los.

Die Marina in Torrevieja ist noch im Winterschlaf. Während im Sommer die Wasserfront mit Diskomusik bis in den frühen morgen lärmt ist jetzt noch alles zu. Wir kennen den Ort, fahren zügig weiter nach Alicante.

3. Besuch in 2 Jahren – die Stadt verändert sich. Zumindest im Wasserbereich. In der Marina gehen die Arbeiten zur Modernisierung der Restaurants weiter – zum Sommer werden diese abgeschlossen sein. Optisch auf jeden Fall eine Aufwertung. Auch die Promenade wird weiter modernisiert – inklusive Wasserspielen, die gerade in Betrieb gehen. Neue Restaurants – auch in der 2. und 3. Reihe – bieten neue Angebote, machen die Stadt attraktiver.

Auch Altea investiert massiv in die Strandpromenade, die Arbeiten sind fast abgeschlossen. Für die anliegenden Restaurants ein Gewinn. Die Straßen in der Altstadt sind noch im Bau.

Wir fahren mit der Bahn nach Benidorm – und ganz schnell wieder zurück. Trostlos und uninteressant.

Statistik 2023

2023 befuhren wir Spanien, genauer Spanien im Mittelmeer. Von Gibraltar ging es ab Anfang März bis hoch nach Estartit und über die Balearen zurück bis nach Cartagena im Juli

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Aus familiären Gründen haben wir nach der Sommerpause nur noch 2 kurze Abstecher zum Boot gemacht, snd aber nicht mehr gesegelt.

Insgesamt standen am Ende 1270sm im Logbuch, mehrheitlich gesegelt. Das Verhältnis war besser als letztes Jahr.

Wir sind 34 Tage gesegelt und haben 29 Häfen angelaufen, davon 3 2-fach. 3 Nächte haben wir in Buchten gelegen. 2 Nächte sind wir auf dem Wasser gewesen.

Baden konnten wir von Mitte März bis Mitte November. Im Sommer war es wie gewohnt zu heiss.

Eines der Highlights war unser Tauchkurs in Estartit, sicherlich auch der Besuch der Alhambra im November. Natürlich haben wir auch Barcelona genossen.

Castelldefels – fast Barcelona

Mein Ziel war es nach Barcelona zu segeln. Da die Marinas ihn Barcelona aber schon recht hohe Preise aufrufen und ich für den Crewtausch eine Woche bleibe sind wir nach Castelldefels gesegelt. Quasi am Rande von Barcelona und gut gelegen zu Flughafen. Direkt von der schönen, modernen Marina geht der Bus alle 15 Minuten zur Plaza Espana.

Erstes Ziel war die Sagrada Familia. Dieses kolossale Bauwerk wird wahrscheinlich nie wirklich fertig werden – noch immer stehen Kräne und es wird gearbeitet. Ein wirklich beeindruckender Bau. Auf dem Weg zum Hafen und dem Teleferico Zwischenstopp an der F1 Fanmeile. Am Sonntag war F1 Rennen in Barcelona. Auch zu erkennen an der zunehmenden Zahl von dedizierten T-Shirts und Kappen. Am Samstag sind wir dann mehr durch die kleinen Gassen seitlich der Rambla gelaufen in denen kleine Geschäfte, Museen und Restaurants eine bunte Mischung ergeben.

Insgesamt – ich war sicher 10 Jahre nicht mehr in Barcelona – kam es mir trotz Wochenende nicht so voll vor aber dafür sauberer und moderner.

Jetzt ist Katrin wieder zu Hause, Ulrike kommt und dann geht es im Laufe der Woche weiter.

Neues Ziel – Tarragona

Bin Valencia waren die Ziele ja schon vom letzten Jahr bekannt als wir bis Ibiza gefahren waren.

Jetzt kamen neue Ziele auf dem Steg nach Barcelona. Da der Wind immer noch nicht so richtig mitspielte haben wir uns die Strecke nach Tarragona in 3 Etappen geteilt.

Zunächst ging es mit absolut schwachem Wind nach Burriana. Nette Marina, sehr freundlicher Marineiro – und Sonntag Abend absolut nichts los. Kurzer Rundgang, Eis essen. Dann doch noch einen Italiener gefunden, der um 20 Uhr aufmachte – sehr gute Entscheidung. Ein Restaurant mit eigenem Anspruch, völlig überraschend.

Nächster Tag nach Vinaros, wenigstens ein gutes Stück unter Segeln. Es blieb Zeit für einen kurzen Spaziergang – der Ort interessanter als erwartet, man bereitet sich auf die Saison vor.

Dann nach Tarragona. Viele Stunden langsam gesegelt und das Wetter genossen.

Tarragona als Stadt hat mich nicht so überzeugt. Sehr viel römische Geschichte, die man auch an einem Tag gut erlaufen kann. Aber sonst eher langweilig. Vielleicht muss man länger bleiben um das Verborgene zu finden, dies ist uns auch in anderen Städten schon so gegangen. Trotzdem war es ein guter Erholungstag.

Alicante – Altea – Denia – Valencia

Wirklich besser wird das Wetter nicht. Aber wir wollen trotzdem weiter.

Im strömenden Regen fahren wir zur Tankstelle – der Tankwart war nur bedingt begeistert – und dann Richtung Altea. Einen kurzen Versuch zu Segeln brechen wir bald ab – der Wind ist zu schwach. Später geht die Genua noch einmal für eine Stunde raus bevor wir dann den Rest der Strecke Motoren müssen. Am Abend kann man wenigstens noch Altea besichtigen. Aber die Saison ist noch weit, viele Restaurants sind noch geschlossen.

Am nächsten Tag dann knapp 30sm nach Denia – die Segel wurden garnicht erst ausgepackt, dafür wieder das Ölzeug. Die Stadtbesichtigung mussten wir wegen Regen etwas abkürzen. Am Abend dann im Innenraum des Restaurants gegessen. Wirklich kein Vergleich zum Vorjahr.

Am nächsten Morgen dann früher Aufbruch zur langen Etappe nach Valencia. Und tatsächlich zeigte sich der Wind sogar besser als erwartet – am Ende konnten wir mit einer kurzen Unterbrechung bis fast vor den Hafen segeln auch wenn es dadurch ein sehr langer Tag wurde. Obwohl ich vorab, wie angefordert, alle Dokumente schon eingereicht hatte musste ich alles neu vorlegen und ausfüllen, mehrfach. Begründet mit der Trennung Büro und Marineria…….

Den nächsten Tag hatten wir dann vorgesehen für die Stadtbesichtigung insbesondere auch der imposanten Gebäude in der Cite de Science.

Hier war dann am Samstag Abend auch bei schönen Wetter trotz Vorsaison schon einigen los in und an den Clubs rund um Strandpromenade und Marina.

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