Braga

Mit dem Vorortzug nach Braga. Nach Fatima beherbergt Braga das wichtigste Marienheiligtum Portugals. Erhebung zum Erzbistum und wichtige Klöster, darunter auch eine Niederlassung der Zisterzienser aus Cluny hinterließen eine Vielzahl prächtiger Kirchen, Klostergebäude. Die Stadt ist seit langem wohlhabend und zeigt dies durch prächtige Stadtpalais aus Barock und Renaissance. Es ist Gründonnerstag und in den verkehrsberuhigten Straßen der Innenstadt erklingen überall zentral gesteuert Mönchsgesänge, in der Kathedrale ist stündlich Messe. Man wird richtig eingestimmt auf die Prozession, die sich gegen halb zehn abends formiert, zuerst die Büßer in dunklen Kutten und Kapuzen, die den Kopf bedecken und Augenlöcher haben, dann die Allegorien der wichtigsten Tugenden, der Märtyrer, die Leidensstationen, eine großes Christusstatue, Repräsentationen der wichtigsten katholischen Aufgaben (lehre die Unwissenden, speise die Armen, kleide die Bedürftigen, etc) schließlich die Funktionsträger der Kirche mit der allerheiligsten Monstranz in Kreuzform, gefolgt von Ehrenbürger/Bürgermeister unter Polizeischutz: eine lebendige Darstellung der zentralen Inhalte und Aufgaben des katholischen Glaubens. Die Prozession wird eingeleitet von einer Trauermusik der Kapelle und ausgeleitet von Trauermusik, die Zuschauer schweigen, die Teilnehmer der Prozession sind still und sehr konzentriert, alle, auch die Kleinen Engelchen, als die die Kinder der Darsteller mitlaufen, sind sich bewußt, dass sie eine heilige Geschichte darstellen und einen liturgischen Dienst erfüllen. Die Stille, die dumpfen Paukenschläge, harten Stockeinschläge der Pilgerstäbe, und getragenen Begräbnisbläsersätze sind sehr beeindruckend.

Karfreitag ist hier Feiertag, allerdings sind Lebensmittel und Restaurants offen. Die jüngere Bevölkerung genießt den freien Tag und die Sonne, man muss sich am Hafen durch die Radfahrer, Scooterfahrer Läufer und Walker schlängeln, einer hat ein elektrisches Chopperfahrrad, ein anderer hat den Blaster im Rucksack. In Leixoes kaufen wir den letzten dort erhältlichen Ruckdämpfer um uns auf die Wetterfront vorzubereiten, nördlich davon ist ein ewiger breiter Sandstrand, weiter südlich bei der Mündung wird es mondän, aus einem Restaurant klingt cooler live Ambient Jazz, die jeunesse doree fläzt sich in Loungesesseln mit Cocktails, die im Gegenlicht in kunterbunten Farben leuchten, A vida e boa.

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