Roscoff- Aber Wrach- Camaret- Loctudy


Roscoff Aber Wrac´h: Früh in der Morgennässe aufbrechen, mit der Strömung. Wieder überqueren wir unterseeische Riffe, die sich an der Oberfläche durch deutliche Verwirbelungen und kabbelige Wellen abbilden. Die Einfahrt nach Aber Wrac´h führt durch dunkle Felsspitzen, an denen sich die Dünung bricht. Drinnen ein beschaulicher Ort, eine Abbaye mit Waschplatz für die Leinenwebereien. Beim Aufbruch m Morgengrauen sehen wir noch den Leuchtturm auf der Ile de Vierge und gegenüber den Mon, unter tief hängenden Wolken fällt dramatisch das Morgenlicht aif den riesigen Leichtturm- ein Votivbild. Um die Ecke der Bretagne und in den Chenal du Four, hier liegt das Übungsgebiet des SKS- Kartenaufgaben, weil die Tidenunterschiede und Strömungen so groß sind, dass das Rechnen sich lohnt und Werte im Bereich von 1 bis 10 vorkommen. Wir schweben auf Dünung bei null Wind, eine Delfingruppe begegnet unserem Motorentuckern neugierig.
Beim Phare St Mathieu haben wir den Ärmelkanal verlassen. Im Hafen von Camaet begüßt uns wieder einmal ein Seehund, seitdem denke ich, dass er brennende Augebekommt, wenn ich zuviel Spülmittel beim Abwasch verwende. Camaret sur Mer ist Wandertreffpunkt für die Herbstsaison ausnutzenden Senioren (GR 34), die Promenade ist eine pittoreske Front von Pubs, Restaurants und Brasserien, viele machen Urlaub oder haben schon geschlossen. Die Häuschen dahinter bilden enge Gassen, anscheinend können Künstler hier den Sommer günstig wohnen und ihre Arbeiten ausstellen. Wir fahren mit dem Bus im Morgengrauen nach Brest, es ist neblig. Brest ist dominiert von den Marinehäfen für Handels und Kriegsmarine, Kasernengebiete umrunden die Stadt, die Häfen sind mit Zäunen abgeriegelt. Aktuell tobt in den Zeitungen die Empörung über den geplatzten Vertrag mit Australien bezüglich der Lieferung von U-Booten im Wert von 54 Mrd Euro, Frankreich hatte sich eine strategische Einflussnahme im australpazifischen Raum erhofft. Viele, die den Deal vorbereitet haben, werden hier leben und arbeiten. Auf den Flächen zur freien Meinungsäußerung (Plakatierflächen) viele Zettel mit streng sozialistischen Parolen. Die Ateliers de Capucins, den großen Hallen, in denen im 19.Jahr am Hafen in Maschinenfabriken gearbeitet wurde, befinden sich in Umgestaltung, aktuell fahren Leute Inline-Skates auf den großen polierten Flächen, Mädels üben Dance Moves, es können Workshops abehlaten werden, ein open space im Umbruch. Macron hat eine große Initiative zur Cybersicherheit angekündigt, hier hängen Slogans, die entrepreurship und Gründung von Tech-Start-ups ermutigen. Im Musée des Beaux Arts ist die Billet-Maschine kaputt, so erhalten wir eine auf Papier ausgedruckte und dann sorgfältig für uns mit der Schere ausgeschnittene Eintrittskarte die Ausstellung zeigt lokale Kunst.. Auf der Fahrt zurück mit dem Bus kommen wir an den Bunkern für die französischen Atom-U-Boote vorbei, riesige Hallen ohne Fenster, sehr solide Sicherheitszäune mit Wachtürmen, alles auf google earth verpixelt.

Nach Loctudy müssen wir motoren,- an der Pointe du Raz vorbei, Trotz der Windstille erreichen wir 10 kn und können die Strudel schön als rosenartige Wasserbilder sehen, einmal lösen sich aus solch einer Rose erst dreieckige Strukturen und dann sehen wir Weißflankendelfine sich herauslösen. Loctudy liegt wie in einer Lagune, die Odet mündet hier nach letzten Mäandern, die von großen Herrenhäusern gesäumt sind, Reichtum, vermutlich aus Konservenfabriken, mit großen alten Zedern. Vor dem Hafen große Crevettenfarmen, der Ort zeigt, dass er sich entwickelt, im Oktober soll es eine Bürgerbeteiligung geben.

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